Musik und Essen - das lebt von Erinnerungen. Warum das so ist, daran erinnerte ich mich bei dieser Musik der leider 2022 verstorbenen Barbara Thompson.
Als ich vor etwa 40 Jahren in Münster in der Uni im H1 saß und Barbara Thompson zuhörte und zusah, wie sie auf ihrem Saxophon zauberte und ihr Mann Jon Hiseman auf dem Schlagzeug nicht minder begeisternd unterwegs war, da hatte ich irren Hunger. Tagsüber nichts gegessen, weil wir eine Exkursion nach Florenz vorbereiteten und da einfach kein Platz zum Essen war - und später keine Zeit mehr. Nach dem Konzert sind wir noch zum Bahnhof gegangen und haben da ein halbes Hähnchen, Pommes und eine komische Mayonnaise verschlungen. Das wollte ich jetzt besser machen.
Erstmal ist das ein geniales Album, das 41 Jahre nach Erscheinen aber auch nichts an Wirkung durch diese wunderbare Musik verloren hat. Das ist Jazz, melodisch, erzählend und träumerisch, aber auch gerockt und auf den Punkt. "Pure Fantasy" von Barbara Thompson's Paraphernalia, wie ihre Band damals hieß. Das Album hab ich gleich nach dem Konzert gekauft und sie hat es mir signiert.
Sie, wie auch ihren Mann, ebenfalls bereits 2018 verstorben, muss man kennen und hören. Jon Hiseman war Gründungsmitglied der legendären Band Colosseum, die sich mit der "Valentyn Suite" ein Denkmal gesetzt hat.
Er war seit 1967 mit Barbara Thompson verheiratet, sie litt bereits seit Anfang der 2000er Jahre unter einer Krankheit, die ihr das Spielen später nicht mehr erlaubte. Zuletzt habe ich die beiden 2004 im Bahnhof Langendreer in Bochum gesehen und damals noch gehofft, viel von ihnen zu erleben.
Nun denn, vor dem Hähnchen, das einfach mit einer selbstgemachten fermentierten Zitronengewürzpaste mariniert wurde und dann auf Paprika und später mit Ahornsirup gebraten wurde, gab es Garnelen.
Die waren mariniert mit einer Mischung aus gesalzenem Butterkaramell, Soja, Limette und Chilli. Darauf eine (bessere als die in Münster) geschlagene Majo mit Knoblauch und Kürbissblüten. Die waren gefüllt mit der Marinade der Garnelen, die nochmal aufgekocht und dann mit Agar Agar gebunden wurden. Dazu gelierter Parika-Karotten-Saft und schwarzer Knoblauch. Als Beigabe gab es Pasta mit Pilzcreme.